Salsa Geschichte – wie ist Salsa entstanden?
Wie ist eigentlich die Salsa Geschichte? Wie sind die Musik und Tanz entstanden?
Also, viele Latinos kamen nach dem Zweiten Weltkrieg als Immigranten aus Puerto Rico, Kuba, Kolumbien und Venezuela nach New York in die Vereinigten Staaten. Unter den Emigranten waren viele Musiker, die ihre eigene Musik mitbrachten. Es gab eine enorme Anzahl von Stilrichtungen mit unterschiedlichen Namen. Z.B. tanzten die Kubaner den Son, die Guaracha den Danzon und die Rumba.
Ein wenig später wurden der ChaChaCha und der Mambo populär. Die Puertorikaner spielten die Plena, die Bomba und den Seis. Oft kam es vor, dass diese verschiedenen Musikrichtung in gemeinsamen Sessions vermischt wurden. Deshalb musste ein gemeinsames Verständnis entstehen, um sich in den Traditionen, Rhythmen und Tanzschritten zurechtzufinden.
Für diesen Mischmasch einigte man sich auf einen Begriff: umgangssprachlich wurde er als Soße = Salsa bezeichnet. Eine neue akzeptierte Bezeichnung für die lateinamerikanischen Rhythmen und Tanzschritte war geboren.
Die Salsa Geschichte geht um die Welt
Inzwischen war nicht nur in Amerika Salsa ein Begriff. Einige Emigranten verließen New York wieder und wanderten nach Europa und andere Länder aus. Da Kuba durch seine Kolonisation schon sehr früh unterschiedlichen Einflüssen unterworfen war, ist Salsa bis heute stark von kubanischer Rhythmik geprägt. Die Spanier als Kolonialisten, brachten eine umfangreiche und ausgeprägte Musiktradition nach Kuba. Diese wurde von den afrikanischen Sklaven mit Trommeln und Percussion ergänzt. Aber nicht nur die Spanier, auch andere Europäer kannten Musikinstrumente wie Gitarre, verschiedene Arten von Blasinstrumenten und Klavier. Die afrikanischen Sklaven nutzten diese für neue Musik Interpretationen. Als Glücksfall erwies es sich, dass die Spanier selbst nach 700 Jahren arabischer Herrschaft, multikulturelle Klänge einbringen konnten.
Der Mambo in den 40er Jahren macht die Salsa Geschichte populär
Die Salsa als Tanz machte durch die Popularität des Mambos in den 40er Jahren eine wichtige Entwicklung. Der Mambo war eine Verbindung von Afro-Kubanischen Rhythmen mit dem damals neuen Big Band Sound der Swing Ära. Als Erfinder des modernen Mambos gilt Bandleader Perez Prado, obwohl in Kuba bereits andere Bands schon Mambo spielten. Viele Jahre lebte Perez Prado in Mexiko und anderen Ländern außerhalb der Karibik. So kamen die Karibik-Klänge an verschiedene Orte der Welt und auch nach Europa. Beny Moré, ein weiterer legendärer Mambo Musiker, kombinierte Mambo mit Son und Guaracha. Seinen Höhepunkt erreichte Mambo in New York in den 50er Jahren. Dort spielten die Puertorikaner: Tito Puente, Tito Rodriguez und Machito, die auch Jazz Einflüsse verarbeiteten und instrumentale Solos einführten. Diese findet man noch heute in modernen Salsa-Stücken und tragen zur Salsa Geschichte bei.
Salsa hatte sich von den karibischen Inseln gelöst und begann nun sich in allen Ländern der Welt zu verbreiten, mit Schwerpunkt in Lateinamerika, Nordamerika und Europa. Den ersten Salsa Boom gab es in den 60er Jahren. In den 80er Jahren gab es eine kurze Mambo-Mode, die durch den Film Dirty Dancing und Mambo King ausgelöst wurde. Die Filme beeinflussten auch den Tanz, der Salsa Grundschritt wurde international verbreitet und für kurze Zeit standardisiert. Vom Tanz her gleicht der Mambo dem heutigen Salsa New York Style. Auch musikalisch sind Mambo und Salsa wie Zwillinge. Der große Salsa Musiker, Tito Puente, findet eine treffende Bezeichnung: Salsa heißt Soße und den Leuten gefällt es, den Mambo so zu nennen. Die Standardisierung hat nicht lange angehalten, denn es kamen immer mehr neue Stile und Schrittbezeichnungen hinzu.
Die Wurzeln der Salsa Geschichte liegen im Son
Salsa wird gern als Oberbegriff für verwandte Tänze und Musikrichtungen verwendet. In kaum einer Salsa Party oder Tanzbar wird rein Salsa getanzt und gespielt. Fast immer gehören auch Bachata, Merengue und ChaChaCha dazu. Manchmal gibt es zwischendurch auch Modetänze wie z.B. Latinos, Macarena oder El Meneito.
Ein Ende des weltweiten Salsa Booms, der in den 90er Jahren begann, ist offensichtlich nicht abzusehen. Salsa- und Bachata-Tanzschulen schießen weltweit wie Pilze aus dem Boden. Auch die Charts quellen über vor Salsa Rhythmen. Die Verwirrung um die Bezeichnungen kann offenbar eines nicht stoppen: den Siegeszug der Salsa um die Welt als Tanz und Musik, die Kulturen und Sprachen, Nationalitäten und Hautfarben verbindet.
Um eine Sprache gut lernen zu können, sollte man auch die Kultur verstehen. Genauso verhält es mit dem Tanz und der Musik. Wer sich mit den Wurzeln der Musik auseinandersetzt, kann den Tanz besser fühlen und verinnerlichen.
Der Begriff Salsa
Den Begriff Salsa benutzen kubanische Bands für ruhigere Abschnitte in der Musik, genauer gesagt, in dem „Montuno“-Teil. Diese setzen in der Regel nach Höhepunkten mit besonders schnellen oder lauten Zusammenstellungen. Ähnlich wie die Soße in einem guten Essen, wird Salsa-Musik durch diese Abwechslung, zu etwas außergewöhnlichen und besonderem. Im Sinne der Salsa Welle steht Salsa weltweit für eine Musikrichtung die viele Stile vereint und feste Erkennungsmerkmale trägt.
Daher ist es wichtig sich mit der musikalischen Herkunft von Salsa auseinanderzusetzen. Die musikalischen Wurzeln der Salsa Geschichte sind im kubanischen Son zu finden. Der Son ist Ende des 19. Jahrhunderts im Osten Kubas (im Oriente) entstanden und ist teilweise bis heute noch König der populären Musik in Kuba. Santiago de Kuba, die einstige Hauptstadt – ist die wichtigste Stadt in dieser Region. Folgende Instrumente werden im traditionellen Son eingesetzt: Die Clave (zwei Klanghölzer), die Bongos (zwei kleine Trommeln), der Tres(eine dreiseitige Gitarre), der Marimbula (eine Holzschachtel mit Metallplatten) oder ein Kontrabass. Später kamen Trompeten und die Maracas hinzu.
Welche Rolle spielt die Clave in Geschichte des Salsa?
Die Clave trug zu einem speziellen Rhythmus bei. Anstatt des üblichen 4 Vierteltaktes, stand sie im 8 Achteltakt und wurde jeweils über zwei synkopierte 4/4 Takte gespielt. Bis heute bildet der Rhythmus die Basis für die populäre kubanische Tanzmusik und ist das Markenzeichen der Latino-Rhythmen. Namhafte Interpreten des traditionellen kubanischen Son sind: Miguel Matamoros, Ignacio Pineiro und Senior Rodriguez. In seiner Kombination aus Musik Tanz und Poesie ist der Son Ausdruck der kubanischen Seele. In Santiago de Cuba gibt es bis heute noch ein Tanzlokal, dass sich „Casa de la Trova„ nennt. Dort treten berühmte Son-Musiker wie z. B. Quadro Patria oder Sierra Maestra auf – die den traditionellen Son spielen.
Auch heute noch entwickelt sich der Son weiter. Künstler wie z. B. Isaac Delgado oder Alberto Alvarez, spielen eine moderne Variante des traditionellen Son. In den 40er und 50er Jahren brachten kubanische Musiker den Son nach Europa und Amerika. Dort verschmolz er mit elektronischen Musikinstrumenten der Puertoricaner und anderer lateinamerikanischer Immigranten, bis aus ihm schließlich Salsa entstand.
Jedes Lied erzählt eine Geschichte
Je nach Einfluss entwickelten sich unterschiedliche Stilrichtungen der Salsa. Anhand des Musik-Stils lässt sich erkennen, ob die Salsa aus Venezuela, Kuba, Peru, Puerto Rico oder aus anderen Ländern stammt. Wie wir aus der Geschichte der Salsa entnehmen konnten, heißt das lateinamerikanische Viertel New Yorks „el barrio“. Die Armenviertel der lateinamerikanischen Großstädte heißen Barrios. Salsa ist eine sozial und politisch engagierte Musik. Ihre Texte erzählen viel über das Leben und Lieben der Menschen in Lateinamerika. Es wird viel über soziale Ungerechtigkeit, Armut und Gefühle gesungen. „Salsa romantica“ z.b. ist jene Salsa, die sich Herzschmerz und der Liebe widmet. Salsa Bands findet man inzwischen in allen Teilen der Erde. Nicht nur wie früher, in Karibik, New York oder Südamerika – inzwischen sind gute Salsa-Bands in Japan Deutschland oder England vorzufinden.
Die Wurzeln der Musik liegen in Afrika
Die Europäer begannen mit dem Sklavenhandel im 15. Jahrhundert. Portugal, als vorherrschende Seemacht, hatte mit seinen Stützpunkten an der westafrikanischen Küste auch Zugang zu den arabischen Sklavenmärkten. Es war das erste europäische Land, dem es an Arbeitskräften in der Landwirtschaft mangelte. Die Portugiesen beherrschten über ein Jahrhundert lang den gesamten afrikanischen Sklavenhandel nach Europa und von Kontinent zu Kontinent. Bald danach begannen auch die Spanier mit dem Sklavenhandel.
Die Entdeckung der Neuen Welt durch Christoph Kolumbus und ihre Ausbeutung durch die europäischen Eroberer nahm sowohl bei den Spanien als auch bei den Portugiesen der Bedarf an afrikanischen Sklaven als Arbeitskräfte zu. Weitere europäische Mächte beteiligten sich ab Mitte des 16. Jahrhunderts am Sklavenhandel. Frankreich, England, Dänemark und Holland kämpften gegen Portugals ausschließliches Recht, die Spanier mit Sklaven zu beliefern. Auch Ihnen wurde später das Recht (17 13) eingeräumt, die spanischen Kolonien beliefern zu dürfen. Gleich mit dem Anbau von Zuckerrohr als Exportware wurde in Kuba der Sklavenhandel eingeführt. Durch den Utrechter Friedensvertrag wurde den Briten, als neue Weltmacht das Recht gewährt, für die Dauer von 30 Jahren 4800 Sklaven jährlich in die spanischen Kolonien zu verkaufen.
Der siebenjährige Krieg
Großbritannien kämpfte während des Siebenjährigen Krieges (1756 – 1763) an der Seite Preußens gegen Österreich und Frankreich um seine koloniale Vorherrschaft sowie um die Wiedergewinnung Schlesiens. Da die Spanier 17 62 an der Seite Frankreichs in den Krieg traten, griffen die Briten im Juni 17 62 den spanischen Hafen von Havanna an und eroberten diesen. Für die kubanische Wirtschaft bedeutete diese Eroberung einen enormen Aufschwung. Kuba hatte bis dahin wirtschaftlich unter dem Monopol Spaniens gestanden, dessen Gesetzgebung nur den Tausch von Zucker und Tabak erlaubten. Mit Plantage-Konzept der Briten, das den Schwerpunkt auf den Zuckerexport legte, trat eine Änderung ein.
Nach dem Friedensschluss von Paris (1763) viel Kuba jedoch wieder an Spanien zurück. Mit wirtschaftlichen Reformen zugunsten eines freien Handels, beschloss König Karl III (17 59 – 17 88) die wirtschaftliche Isolation Kuba aufzubrechen. Der Handel mit Kuba war nun für die ganze Welt offen. Da der Zuckerkonsum in Europa verstärkt zunahm, wurde Kuba in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert der größte Zucker Rohren Exporteur der Welt. Mit dem Aufschwung wuchs allerdings der Bedarf an afrikanischen Sklaven.
Verbot des Sklavenhandels
Dänemark war das erste europäische Land welches (17 92) den Sklavenhandel Verbot. Anschließend folgten Großbritannien (1807) und die Vereinigten Staaten (1808). Der Besitz von Sklaven war aber weiterhin erlaubt. Großbritannien machte auf dem Wiener Kongress (1814) seinen Einfluss geltend, damit auch andere Länder den Handel mit Sklaven aufgeben. Fast alle europäischen Länder verabschiedeten letztendlich Gesetze, die den Sklavenhandel verboten. Da der Sklavenhandel ein lukratives Geschäft war, wurde er weiterhin illegal betrieben.
Die Nachfrage war in Kuba enorm, trotz aller internationalen Verträge hielt sich der Sklavenhandel bis Ende des 19. Jahrhunderts. Über die Sklaven Einfuhr nach Kuba gibt es keine zuverlässigen Statistiken. Dunkelziffer ist beträchtlich. Man schätzt, dass von den Anfängen des Sklavenhandels 1501 – 1820 etwa 400.000 afrikanische Männer und Frauen verschifft wurden. Zwischen 1820 und 1870 wurden illegal über 530 000 Menschen versklavt und verkauft.
Tanz und Gesang für Hoffnung
Die Reise der afrikanischen Sklaven auf den Schiffen zu den karibischen Küsten dauerte mehrere Monate. In der Hoffnung in Afrika wieder ins Leben zurückzukehren stürzten sich viele Sklaven während der Fahrt ins Meer in den Freitod. Einmal pro Tag wurden die Sklaven an Deck geführt die „Ware“ in einem bestmöglichem zustand zu übergeben. Gegen die Verzweiflung, dem Schmerz und die Furcht vor dem tosenden Meer kannten die afrikanischen Sklaven nur ein Mittel: Tanz und Gesang. In der Karibik angekommen nahmen die Afrikaner auf den Plantagen die Plätze der Indianer als Arbeitskräfte ein. Viele Ureinwohner der Insel hatten bereits die Invasion der Kolonialmächte nicht überlebt.
Für die harte Arbeit auf den Rohrzucker Plantagen waren sie nicht robust genug um zu überleben. Viele starben außerdem durch eingeschleppte Krankheiten und Hunger. Ureinwohner arbeiteten nur in den Hochebenen der Anden für die Kolonialherren da die schwarzen Sklaven sich in der dünnen Luft der Mienen als untauglich erwiesen. Die indianische Bevölkerung wurde dort gezwungen Silber, Gold und Kupfer für den europäischen Wohlstand abzubauen. Nicht besser ging es den afrikanischen Sklaven auf den Plantagen: Sie wurden misshandelt und mussten unmenschliche Arbeit leisten. Um Aufstände und Unruhen zu vermeiden wurde von den Herren die heimatliche Kultur und Tradition verboten. Den Herren gelang es aber nicht den glauben an ihre Götter aus den Köpfen der Sklaven zu verbannen. Der ganze Lebenswillen schloss in ihren Glauben, für den sie nur eine Ausdrucksform hatten: den Klang der Trommeln.
Die drei Trommeln aus Afrika
Die Trommeln wurden zu einem Heiligtum. Im Glauben eines afrikanischen Stammes mit dem Namen Yoruba ist Iyá die größte und wichtigste aller Trommeln. Die mittelgroße heißt Itotele und die kleinste Okonkolo. Die Hierarchie unter den Trommeln steht für deren Energie. Nicht alle Lieder waren in den Gottheiten gewidmet, wurden auch lustige oder satirische Geschichten erzählt. Die Form der Lieder beruhte immer auf der gleichen Struktur einem Wechsel von solo und Chor. Die tragende Rolle spielte dabei der Erzähler oder Sänger.
Seine Fähigkeit Themen zu entwickeln und zu improvisieren waren dabei weitaus wichtiger als dein musikalisches Können an sich. Über der Schönheit der Stimme stand die Kunst des Erzählens. Nicht selten entstand ein Dialog zwischen Chor und Sänger oder zwischen Instrumenten und Sängern. Die Improvisation bezog sich nicht nur auf Themen und Inhalte. Es entstand ein Gefühl des Rausches und Ekstase: letzten Endes ein Ventil für das unerträgliche Leid.
Die Rhythmen und Gesänge sind nur ein Teil der Geschichte. Ein Bestandteil des afrikanischen Erbes ist es sich zu jeder Musik intuitiv zu bewegen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei dem Thema um Verzweiflung oder Lebenslust, Armut oder Reichtum Schmerz oder Liebe handelt – der Tanz ist mit der Musik in allen Formen untrennbar verbunden. Die südamerikanische Musik lebt mit diesem Erbe noch bis heute. Mambo, Tango, Merengue oder Salsa: Die Musik ist der Rhythmus und der Rhythmus treibt die Bewegung an.
Ein Ende des weltweiten Salsa Booms, der in den 90er Jahren begann, ist offensichtlich nicht abzusehen. Salsa- und Bachata-Tanzschulen schießen weltweit wie Pilze aus dem Boden. Auch die Charts quellen über vor Salsa Rhythmen. Die Verwirrung um die Bezeichnungen kann offenbar eines nicht stoppen: den Siegeszug der Salsa um die Welt als Tanz und Musik, die Kulturen und Sprachen, Nationalitäten und Hautfarben verbindet.